Maiwallfahrt 2019

Autor: Angelina Leuenberger

14.05.2019: Maiwallfahrt

Am 14.Mai 2019 versammelten sich 48 Seniorinnen und Senioren vor dem Güterschuppen, um mit dem Car nach Bregenz zu fahren und dort im Kloster Mehrerau Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau zu besichtigen. Dort angekommen mussten wir ein wenig warten, da wir zu früh waren.

Auf dem Vorplatz steht ein mächtiger Mammutbaum, den das Kloster einmal beschenkt bekam.


Wir wurden vom Pater Johann begrüsst und er erzählte uns die Geschichte des Klosters Mehrerau. Zentraler Ort jedes Klosters ist die Klosterkirche. Die Abteikirche von Mehrerau überrascht den Besucher durch eine fast schmucklose Nüchternheit, erweist sich aber durch ihre erhabene Schlichtheit als wahrer Raum der Ruhe. Diese Kirche wurde 1962 erbaut auf den Fundamenten der 1125 geweihten romanischen Basilika erbauten Barockkirche, nach Aufhebung des Benediktinerklosters Mehrerau wurde sie 1808 abgerissen. Die Wettinger Zisterzienser errichteten 1856-59 über denselben Fundamenten eine neuromanische Kirche. Ein von den Mönchen und dem Volk hochverehrtes Bindeglied mit der alten Benediktiner-Mehrerau ist das um 1500 geschaffene Bild der Gnadenmutter Maria. Heute steht sie auf einem neugotischen Altaraufbau in der neuen Kirche, genauer gesagt in der Gnadenkapelle unter der Orgelempore und zwischen den Seitenportalen. Die Gnadenmutter von Mehrerau ist Ziel vieler Menschen, die Maria im Gebet ihre großen und kleinen Sorgen und Anliegen anvertrauen.


Danach ging es in die Unterkirche, beim letzten Umbau 1961-64 wurden die romanischen Fundamente erst wieder entdeckt und freigelegt. Man fand dabei auch zahlreiche Skelette von Äbten, Stiftern und Wohltätern, die hier beigesetzt waren. Zudem ruhen in der Unterkirche die Leichname der früheren Äbte der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau und einiger anderer Prälaten in schlichten Betonsarkophagen. 
Wir durften auch den kleinen Tafelsaal besichtigen. Der kleine Tafelsaal dient als Empfangssaal für kleinere Gesellschaften und Anlässe sowie Besuchergruppen. An den Wänden sehen Sie Portraits mehrerer Äbte von Wettingen und Wettingen-Mehrerau. Eine besondere Attraktion ist die große astronomische Uhr, welche 1843 von Pater Franz Keller, der übrigens das Uhrmacherhandwerk nie gelernt hat, gebaut wurde. Die rein mechanisch betriebene Uhr zeigt die Sonne, die Erde mit dem Mond und die damals bekannten Planeten, das Kalenderrad mit dem jeweiligen Tagesheiligen sowie die 12 astrologischen Tierkreiszeichen.


Der kleine Bibliothekssaal im obersten Stockwerk des Südflügels wurde von uns besichtigt. Heute befinden sich in der Bibliothek ausschließlich historische Handschriften und Drucke, davon eine Reihe wertvoller Inkunabeln; insgesamt 225 Exemplare dieser seltenen Wiegedrucke, datiert von der Fertigstellung der Gutenberg-Bibel im Jahre 1454 bis zum 31.12.1500, umfasst der Bestand der Klosterbibliothek. Hinzukommen die 232 Frühdrucke (bis 1520). In einigen Vitrinen werden seltene Stücke zur Ansicht geboten.


In der Collegiums Kapelle hielten wir unsere Andacht mit Leila Zmero ab. In dieser Kapelle sind besonders die Wandgemälde mit Szenen aus dem Leben des Hl. Bernhard von Franz Xaver Kolb und die Glasfenster mit den Geheimnissen des Rosenkranzes und den prachtvollen Stifterwappen sehenswert.

Danach fuhren wir mit dem Car zum Burgrestaurant auf dem Gebhardsberg, weit über den Dächern von Bregenz, mit Blick auf dem Bodensee, das Rheintal und die Schweizer Berge. Da wurden wir kulinarisch verwöhnt. Etwa um 18.30 fuhren wir wieder nach St.Margrethen zurück. Es war eine sehr eindrucksvolle Maiwallfahrt, herzlichen Dank an Leila Zmero für ihre Andacht und allen die mit gekommen sind.


Mehr über die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau:
https://www.mehrerau.at/de/wettingen-mehrerau